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Trainersitzung im Zeichen der Prävention (ein Artikel aus der Botschaft)

Aktualisiert: 24. Apr.

Das Bedürfnis nach berauschenden Erlebnissen – ein zutiefst menschliches. Wo aber beginnt Sucht, und was hilft den Betroffenen. Der SC Zurzach und der FC Koblenz machen sich auf die Suche.


AD  ZURZACH (dvd) – Die Vereine

SC Zurzach und FC Koblenz wurden letzten August für ihre Präventionsarbeit ausgezeichnet. Für Marion Masanti, Präventionsverantwortliche, und Vereinspräsident Matthias Fässler ist das aber kein Grund, sich auf den Lorbeeren aus zuruhen. Wer mit Jugendlichen arbeitet, seien es Eltern, Lehrpersonen oder eben die 25 Junioren-Fussballtrainer, ist ständig mit Fragen rund um problematisches Suchtverhalten konfrontiert.



Anlässlich der Trainersitzung vom vergangenen Freitag haben sie deshalb Reto Zurflüh, Suchtprävention Aargau, für ein Input Referat eingeladen. Ebenfalls mit dabei: Martin Hofer und Adrian Lehner, Präventionsverantwortliche des Aargauischen Fussballverbands.



Sucht ist eine Krankheit

Eine Sucht sei eine Krankheit, die jeden treffen kann, stellte Zurflüh in seinem Referat klar. Im Bereich der substanzabhängigen Suchterkrankungen zählen Alkohol- und Nikotinsucht zu den häufigsten und schädlichsten. Je früher Jugendliche einen risikoreichen Umgang damit pflegten, desto grösser sei das Risiko für Eigen- wie auch Fremdschädigung, sprich, Folgeerkrankungen und daraus resultierende wirtschaftlichgesellschaftliche Schäden. Nicht umsonst sei die Abgabe von Alkohol an unter 16-Jährige verboten. Wer ihnen Alkohol abgibt, macht sich strafbar. Die Verfügbarkeit einzuschränken, sei eine Methode, um einer Suchterkrankung vorzubeugen. Das Erkrankungsrisiko werde aber durch weitere Faktoren begünstigt. Beispielsweise, wenn der menschliche Wunsch nach Bindung, Wachstum oder Eigenständigkeit nicht erfüllt sei.



Nicht wegsehen

«Wir betreuen die Jugendlichen während maximal fünf Stunden die Woche im Training. Wie erkennen wir den Missbrauch von Alkohol, Zigaretten oder Cannabis, und welchen Einfluss haben wir auf die Jugendlichen?», lautete eine Frage aus den Reihen der Juniorentrainer.

Martin Hofer rief ins Bewusstsein:

Die Arbeit, die die Juniorentrainer machen, ist bereits Präventionsarbeit. Sie liefern mit dem Angebot, dreimal die Woche Fussball zu spielen, eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit. Wer seine Schützlinge aufmerksam beobachte, könne problematisches Verhalten leicht feststellen.

«Schauen Sie nicht weg!», appelliert er an die anwesenden Trainer. «Sprechen Sie die Betroffenen an!». Es empfehle sich eine fragende, nicht anschuldigende Haltung. Damit erhalte man die Gesprächsbereitschaft der Jugendlichen.

Es sei nicht die Aufgabe des Trainers, das Suchtproblem seines Schützlings zu lösen. Aber er könne den Kontakt zu einer Fachstelle herstellen – in diesem Fall sei ihre erste Anlaufstelle Marion Masanti.


Vorbild sein

«Keiner von uns ist perfekt – wir sind alle bloss Menschen», erinnerte Matthias Fässler im Anschluss an das Referat. Trotzdem hätten sie als Trainer eine Vorbildfunktion. Der Verein habe Regeln festgelegt, an die sie sich halten müssten. So sei es beispielsweise verboten, in Anwesenheit der Junioren zu rauchen. Eine gemeinsame Haltung zu entwickeln sei wichtig und stärke die Einzelnen. Er ermutigte alle, sich auch gegenseitig auf Fehlverhalten hinzuweisen. Fässler bedankte sich bei Reto Zurflüh, den Präventionsverantwortlichen des Aargauischen Fussballverbands und bei Marion Masanti für ihren Besuch.



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